von Ronald Boda, ASBÖD
Es begann bereits am 11.09.2024 als die ersten Wetterprognosen eine Warnung des LFV und damit die Vorbereitung auf den vorhergesagten Starkregen auslösten. Der Regen begann - wie vorhergesagt - am 14. September.
Tags darauf begann eine noch nie dagewesene Einsatzserie.
UA Böheimkirchen
FF Böheimkirchen
In Böheimkirchen wurde die höchste gemessene Hochwassermarke (aus 1951) um knapp 30 cm übertroffen. Dies hatte mehr als 200 direkte Hochwassereinsätze zur Folge. Menschen mussten aus überfluteten Häusern und Fahrzeugen gerettet werden. Hinzu kamen die Beseitigung von Vermurungen. Auspumparbeiten, umgestürzte Bäume sowie einige Brandeinsätze bei PV-Anlagen und Elektroverteilern. Ebenso musste das Kanalnetz wieder in Schwung gebracht werden.
Schwere Schäden entstanden auch am Feuerwehrhaus selbst, das ebenfalls von der Überflutung betroffen war. Hilfskräfte aus den umliegenden Gemeinden und der Partnerfeuerwehr Böhmenkirch (Deutschland nahe Stuttgart) eilten zur Unterstützung.
UA Kasten
FF Kasten
Die FF Kasten berichtet von blockierten Straßen, überfluteten Keller, Menschenrettungen sowie der Suche nach vermissten Personen. Insgesamt wurden rund 700 Sandsäcke mit 16 Tonnen Sand befüllt, um den Wassermassen Herr zu werden. Hierfür wurden in annähernd 125 Einsätzen rund 1.800 Einsatz- und Bereitschaftsstunden in nur 5 Tagen geleistet.
FF Stössing
In Stössing lag der Höhepunkt der Hochwasser-Einsätze am Sonntag. Hier gehörten insbesondere Auspumparbeiten und Straßensperren zu den Einsatzbildern. Am Montag konnten die Kameraden den Feuerwehren in Böheimkirchen und Untergrafendorf Unterstützung leisten, die es besonders getroffen hat. Montag Abends kam es dann im eigenen Einsatzgebiet zu Hangrutschungen, die auch einige Straßen abgetragen haben. Diese mussten dann ebenfalls gesperrt werden.
Bilder aus dem UA Kasten
UA Pyhra
Samstag - kurz nach Mittag war auf der Landesstraße L5099 in Unterloitzenberg ein Obstbaum auf die Fahrbahn gefallen. Fast zeitgleich wurde die erste Vermurung der Fahrbahn in der Adeldorferstraße (Pyhra) gemeldet worden.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag spitzte sich die Lage weiter zu. In zahlreichen Gebäuden wurden Auspumparbeiten vorgenommen. Die intensiven Regenfälle verursachten überschwemmte Straßen, wodurch Pyhra von der Außenwelt abgeschnitten war.
Entlang der L5088 (Fahra & Perersdorf) mussten alle Häuser evakuiert werden. Mehr als 60 Personen fanden Zuflucht im Feuerwehrhaus Perersdorf. Hinzu kamen einige "festentschlossene" Autofahrer, die bei dem Versuch, zur Autobahn zu kommen, auf den überfluteten Fahrbahnen hängengeblieben waren.
Schließlich wurde am Sonntag um 03:37 Uhr der Zivilschutzalarm ausgelöst. Etwas später wurde unsere Gemeinde zum Katastrophengebiet erklärt. An einigen Stellen war die Wasserleitung gebrochen. Die Bevölkerung wurde vor möglichen Keimen im Trinkwasser gewarnt.
Den ganzen Sonntag und Montag über waren alle 4 Feuerwehren im Unterabschnitt gemeinsam damit beschäftigt, Sandsäcke zu füllen und zu verteilen sowie weiterhin unter Wasser stehende Gebäude auszupumpen.
Die Situation spitzte sich Montag Abend erneut zu. Teile des Perschling-Begleitweges waren bereits weggebrochen. Das Fundament des Birkenstegs war so stark unterspült, dass eine Seite abzubrechen drohte. Dies würde die hochwasserführende Perschling in den Siedlungsbereich umleiten. Das Kommando kontrollierte den Bereich laufend und konnte schließlich Entwarnung geben.
Erst am Dienstag konnten die stark verschmutzten Einsatzgeräte gereinigt und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden. Zusätzlich wurde die FF Böheimkirchen bei den dort laufenden Einsätzen unterstützt.